„Star Wars ist eine Lüge!“, verrät der Museumsvermittler im Zoom Kindermuseum in Wien. Das, und was es sonst noch so um das Thema Hören zu wissen gibt, erfahren die Kids bei der Mitmachausstellung „Hör, hör! Schau, schau!“
Wenn im Film im luftleeren Raum des Alls ein Schrei ertönt, ist das nicht realistisch. Mit einem Experiment erklärt der Museumsvermittler den Kindern: Luft gibt den Schall von Teilchen zu Teilchen weiter, bis zu unseren Ohren. Denn um zu hören braucht es nicht nur eine Schallquelle und Ohren, sondern die Luft dazwischen, die den Schall zu den Ohren transportiert.
Der Museumsvermittler erklärt: „Tiere können beim Hören die Ohren bewegen. Der Hund kann sogar etwas Besonderes.“ „Hunde können betteln“, ertönt prompt die Antwort von den Sitzstufen, wo es sich knapp 50 Mädchen und Buben bei der Einführung in die Ausstellung „Hör, hör! Schau, schau!“ bequem gemacht haben. „Hast Du schon einmal eine Hundepfeife gehört?“, kontert der Museumspädagoge. „Eben! Ein Hund kann die hören, denn der hört Frequenzen, die wir nicht hören können.“
Was Frequenzen sind, bleibt er den jungen Besuchern schuldig - Interessierte finden sie auf einer Schautafel neben dem Eingang. Montessori-Pädagogik prägt den Großteil des Besuchs: Versuchs- und Erlebnisstationen zu optischen und akustischen Phänomenen sollen zum Entdecken und Nachdenken anregen. Selbst entdecken und erforschen ist das Konzept. Mitarbeiter des Museums erklären auf Anfrage. Wenige der begleitenden Erwachsenen lesen die Schautafeln, um ihre Kinder beim Forschen zu unterstützen – die meisten lassen sich selbst auf´s Entdecken ein.
Ein phantasievolles Modell erklärt den Hörvorgang. Eine andere Station geht auf kognitive Wahrnehmung und die Verbindung der Akustik mit Emotionen ein. In einer Fensternische versteckt sich ein Versuchsaufbau zum Experimentieren mit Knochenschall. Der ist allerdings nur sehr leise wahrnehmbar: Die Vibration soll mit den Ellbogen aufgenommen werden und muss bis zum Ohr Gelenke passieren.
Deutlich lauter geht es bei der Schreikabine zu, einem Highlight der Ausstellung. Rund 110 Dezibel Gebrülle dringen ungedämpft nach draußen, als ein noch wartendes Kind voll Ungeduld die schallisolierte Tür zu früh aufreißt – „Motorsäge, Autohupe, brüllender Löwe“, informiert die Vergleichstafel.
Gut besucht sind auch die Optik-Stationen, eine Sammlung optischer Täuschungen, Kreativ-Stationen - 90 Minuten erscheinen manchen Besuchern zu kurz. In einer gemeinsamen Reflexion werden die jeweiligen Lieblingsstationen vorgestellt und erklärt – und alle applaudieren dem „Schreihals des Tages“ wird für seinen 112,2 Dezibel-Brüller.
„Hier können die Kinder das Leben begreifen mit Möglichkeiten, die im Alltag viel zu selten geworden sind.“ Der Steirer Mario Primus schaut mit seinen Kindern immer im Zoom vorbei, wenn sie gemeinsam in Wien sind: „Da nehmen sie immer ´was mit, das merken sie sich.“
Autor: Eva Kohl, © Gehört.Gelesen 2017
Mit freundlicher Genehmigung des CIA und der Redaktion der Gehört.Gelesen
Mitmachausstellung für Kinder im Alter von 6 - 12 Jahren
Bis 3. September 2017 im Zoom-Kindermuseum, Museumsquartier in Wien
Di. bis Fr.: 14.00, 15.30 Uhr, (Extratermine für Schulklassen)
Sa., So., Feiertag und während der Ferien: 10.00, 12.00, 14.00, 16.00 Uhr
Geschwistertermine (auch für Kinder unter 6 Jahren): Sa. 10.00, 12.00 Uhr
Preis: Kinder: Eintritt frei; Erwachsene: EUR 5,-
Reservierung empfohlen: Tel.: (01) 524 79 08