Gelungener Auftakt

„Halleluja - das Wort wird in vielen Religionen verwendet. Aber erfunden haben‘s wir!“, so Roman Grinberg, der daraus ein ganzes Lied gemacht hat. Grinberg leitet den Jiddischen Chor Wien, der gestern gemeinsam mit dem Oberkantor des Wiener Stadttempels, Shmuel Barzilai, mit Gesängen auf Hebräisch, Ladino und Jiddisch das Publikum im Wiener MuTh unterhielt.

Die Vertonung eines Sabbat-Gebets um Frieden im Nahen Osten wechselte mit traditionellen Chanukka-Gesängen und Jiddischen Klängen, die den Weg aus New York nach Wien zurück gefunden haben. 

Laut Grinberg ist gerade Jiddisch für die Wiener gut verständlich, denn: „Nehmen sie aus dem Jiddischen den Humor heraus, dann haben Sie Deutsch.“ Wenn Doron Rabinovici aus seinen Texten las, fehlte der Humor nicht einmal, als er über die „Blumauergasse nach Ausschwitz“ sprach oder die politische Frage aufwarf: „Wenn die Briten uns einen Staat schenkten, der ihnen nicht gehörte, warum dann Israel? Warum nicht die Schweiz?!“ Warum der Weihnachtsbaum zumindest in Wien eine jüdische Tradition sei, erläuterte Grinberg, der auch durch den Abend führte.

Der Konzertabend „Oj Chanukka“ eröffnete das „Jiddische Kulturfestival“, für das Intendant Grinberg schmunzelnd versprach: „Die anderen Veranstaltungen sind auch fast so gut!“